Naturverbunden in unserer Welt leben!
6.12.2024 // 16-18:00 // Veranstaltungsort: Tataa! (Marktplatz 4, 90762 Fürth)
Es war ein ganz besonderer Workshop, bei dem Menschen zusammenkamen, die sehr unterschiedlich sind und zugleich eine Gemeinsamkeit hatten: Sie alle einte eine Verbundenheit zur Natur und das Interesse daran, sich dazu mit anderen auszutauschen. Tatsächlich war das Treffen zugleich auch ein interreligiöser Austausch: Die Teilnehmenden hatten in ihren Biografien unter anderem evangelische, katholische, buddhistische, muslimische, taoistische und jesuitische Wurzeln und manche sahen sich auch eher als naturwissenschaftlich orientiert an.
Dieser Workshop war ein Auftakt für weitere gemeinsame Aktivitäten. Families for Future organisieren nun mehrmals jährlich gemeinsam mit interessierten Akteuren verschiedene Workshops, in denen wir ausloten, wie sich eine spirituelle Verbundenheit mit dem Land leben lässt.
Von Indigenen lernen
Indigene Menschen (Bennani 2017) haben sich häufig Kulturpraxen erhalten, die ein engeres Verhältnis zu ihrem Land widerspiegeln. Die „besondere spirituelle Beziehung zu ihren traditionell besessenen (…) Ländereien, Territorien, Gewässern“ steht sogar unter besonderem Schutz (UN 2007, Artikel 25).
Ein Ansatz für ein nachhaltiges Leben und Miteinander kann es sein, von diesen Menschen zu lernen und eine spirituelle Verbindung zu dem Land, in dem man lebt, zu entwickeln. Dies kann als Ausgangslage für die eigene Verwurzelung im Land dienen und auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und sogar Erwachsenen bereichern.
In dem Workshop wurde zunächst eine theoretische Herleitung zum Zusammenhang zwischen Themen und Konzepten der Nachhaltigkeit bzw. Bildung für nachhaltige Entwicklung (UNESCO 2021) und subjektiver Naturverbundenheit (Geng et al. 2015) gehalten, sowie auf ausgesuchte Ansätze eingegangen, die diese bereits berücksichtigen (u. a. Stein/Andreotti et al. 2020). Begleitet von praktischen Übungen wurde dann ein kurzer Einblick in die Konzepte des Volkes der Kogi gegeben. Die Kogi sind ein Bergvolk aus Kolumbien (Buchholz 2021), die sich über 4000 Jahre ihre Traditionen erhalten und weiterentwickelt haben und in spiritueller Verbundenheit mit ihrem Land leben.
Wie können wir selbst Indigene werden?
Gemeinsam loteten wir aus, in welchem Verhältnis und in welcher Verbindung wir uns selbst zu dem Land erleben, auf dem wir leben. Es ging uns dabei auch um einen interreligiösen Austausch: Inwiefern entspricht die eigene (spirituelle) Praxis bereits einem solchen Zugang? Wie könnte ich es ausloten, mich in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln?