Klimaschutzkonferenzen

Fürths zweite Klimaschutzkonferenz am 7.5.2021 von 16-18 Uhr (per Zoom)

 

Verkehr in Fürth – Wie kommen wir am besten vorwärts?

 

Den Verkehr klimafreundlich vorzustrukturieren ist eine der größten Möglichkeiten für eine Kommune, Treibhausgase zu reduzieren. Wir in Fürth haben in der Metropolregion eigentlich eine sehr gute Ausgangslage: Anschluss an ein großes öffentliches Verkehrsnetz, wenig Steigungen und ein belebtes Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten, die nah beieinander liegen. Doch der motorisierte Individualverkehr nimmt immer noch etwa die Hälfte ein und der so genannte Umweltverbund (Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV) die andere. Ein wichtiges Teilziel wäre es, 2030 bei 75% Umweltverbund zu liegen.
 
Der Nachhaltigkeitsbeirat in Fürth hat bereits eine sehr konkrete Empfehlung für die Stadt Fürth verfasst, um die Nutzung des nichtmotorisierten Individualverkehres systematisch zu unterstützen. Gemeinsam mit den Klimaschutzmanager/-innen und Diana Perkins von der Stadt Fürth haben nun die Families for Future ein tolles Programm für eine Klimaschutzkonferenz erarbeitet, bei der im Anschluss an diese Empfehlung dazu informiert und diskutiert werden soll.
 

Über 100 Personen nahmen am 7. Mai 2021 an der zweiten Fürther Klimaschutzkonferenz teil. Es waren Stadträt/-innen aus vier Parteien anwesend und zahlreiche Vertreter/-innen von Organisationen und Initiativen der Stadt Fürth (unter anderem Behindertenrat, Seniorenrat, Nachhaltigkeitsbeirat, BUND Naturschutz, Sozialforum Fürth, Fürther Friedensforum, Bluepingu e.V., Spiegelfabrik e.V., Freiwilligenzentrum und als Mitwirkende VCD e.V., Fuss e.V., ADFC e.V., das Umweltamt und die Klimaschutzmanager/-innen). Herr Helm als Dritter Bürgermeister sprach ein eröffnendes Grußwort und freute sich über das Engagement.

Die Diskussionen wurden engagiert geführt: Wie kommen wir am besten vorwärts? Verkehr ist eine der wichtigsten Stellschrauben für die Reduktion von klimaschädigenden Treibhausgasen. Wie kann es gelingen, in Fürth die Weichen für einen klimabewussten Verkehr zu stellen? Andreas Sauter stellte in einer eindrucksvollen und motivierenden Präsentation die positiven Effekte einer klimabewussten Verkehrspolitik hervor: Nicht nur die Bilanz der Treibhausgase, sondern vor allem die Lebensqualität verbessert sich enorm. Die Empfehlung des Nachhaltigkeitsbeirates kann Ausgangspunkt für eine gelingende Verkehrspolitik im umfassenden Sinne sein.

Anschließend ließen uns VerkehrsexpertInnen aus Anderlecht, Berlin und Erfurt an ihren positiven Erfahrungen teilhaben. Es war beeindruckend: Sowohl das Durchhaltevermögen der Dritten Bürgermeisterin von Anderlecht, der Ideenreichtum einer Radaktivistin aus Berlin und die Umsicht in der Bearbeitung von sehr komplexen Herausforderungen in Erfurt.

Im dritten Teil hatten wir alle Zeit zu diskutieren. Wieder wurde deutlich: Nur im Austausch miteinander kann es gelingen, einen gemeinsam Weg zu finden. In einem überaus fruchtbaren Austausch wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie Fürth die selbstgesteckten Ziele erreichen könnte. Dabei war es besonders weiterführend, dass die Experten der Verkehrsverbände, aber eben auch Vertreter/-innen der oben genannten Akteursgruppen in Fürth ihre fundierten Beiträge einbringen könnten. Auf diese Weise gelang ein inspirierender Austausch über das Für und Wider in einer verfahrenen Situation. Zwei Drittel der Anwesenden wählte bei der Rückmeldung die höchstmögliche Antwortmöglichkeit: Sie gaben an, dass die Veranstaltung sehr gewinnbringend für sie gewesen sei.

Die schriftliche Dokumentation der Klimaschutzkonferenz wird allen Teilnehmenden zugesendet. Wer nicht teilnehmen konnte, aber Interesse an der Dokumentation hat, melde sich bitte unter info@families4futures.net

 

 
Programm:
 

 

 

 

 

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Fürths erste Klimaschutzkonferenz!

Das Foto zeigt einen Screenshot der Veranstaltung. Es handelt sich um einen Ausschnitt des Vortrages von Prof. Krüger, bei dem veranschaulicht wird, inwiefern Deutschland in doppelter Weise hinter den notwenigen Aktivitäten zur Einhaltung des 1,5-Gradzieles zurückbleibt: Es ist von einer Umsetzungslücke und von einer Ambitionslücke zu sprechen.
Grafik: Prof. Dr. Fred Krüger und Studierende

Fürth im Wandel! Gemeinsam mit der Stadt Fürth veranstalteten wir am 24.7.2020 Fürths erste Klimaschutzkonferenz – wegen Corona per Zoom-Meeting.

Insgesamt 67 Personen, darunter der dritte Bürgermeister Dietmar Helm, Stadträt/-innen der Grünen, der SPD, der Linken und der CSU, Vertreter/-innen der Stadtverwaltung und von Firmen sowie interessierte Bürger/-innen kamen am 24.07. online zusammen, um sich über Klimaschutz in Fürth auszutauschen.

Nach einer Eröffnungsrede von Dietmar Helm (CSU) kam Prof. Dr. Fred Krüger von der Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit Student/-innen der Geographie zu Wort. Am Beispiel der tansanischen Millionenstadt Daressalam erläuterte er ein modernes Bus-basiertes Verkehrssystem, aber auch die katastrophalen Folgen der Klimakrise, die sich dort bereits heute zeigen und in den Medienberichten hierzulande nur wenig Aufmerksamkeit erhalten. In Daressalam äußern sich diese vor allem durch an Häufigkeit und Intensität zunehmende Überflutungen.

Referent/-innen aus Augsburg, Tübingen und Bottrop berichteten anschließend in drei Panels über ihre Erfahrungen und Erfolge, denn diese drei Städte haben in den letzten Jahrzehnten in Sachen Klimaschutz bereits sehr erfolgreiche Wegstrecken zurückgelegt. 

Im letzten großen Teil der Veranstaltung hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit sich in einer der sechs Diskussionsgruppen einzubringen. Für Diskussions-Impulse sorgten Expert/-innen des VCD Fürth e.V. (Christoph Wallnöfer), der Energieagentur Nordbayern GmbH (Erich Maurer und Nicola Polerauer), des BUND Naturschutz Fürth e.V. (Reinhard Scheuerlein), des Architekturbüros Jenohr / Mezger (Jon Mezger), der SoLaWi Dollinger (Claudia Dollinger) und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (Herr Kleinlein).

Diskutiert wurden beispielsweise die Kosten eines ökologischen Hausbaus. Jon Mezger überraschte hier mit dem Hinweis, dass dieser nicht teurer sein muss als der konventionelle Hausbau. Auch Erich Maurer räumte das Missverständnis aus, die 10H-Regelung in Bayern verhindere zwangsläufig den Bau von Windkraftanlagen in Stadtnähe. Er betonte, dass es sich hierbei nicht um ein Verbot handele, sondern Kommunen durchaus handlungsfähig blieben. Im Energieplan von Fürth sind zwei Flächen ausgewiesen, auf denen Windräder gebaut werden könnten.

Gerade weil das Thema Klima dringlich ist und bedrückend sein kann, waren wir am Ende der Konferenz unglaublich glücklich, so viele verschiedene Menschen zusammengebracht zu haben, die alle mit an einer ökologischeren und sozialeren Welt arbeiten – und sogar die Technik hat mitgespielt!

Eine zweite Klimaschutzkonferenz ist bereits in Planung. Auch diese soll wieder offen für alle interessierten Personen sein.