Klimanotstand in Fürth

Über 500 Unterschriften von Fürtherinnen und Fürthern!

Es kommt darauf an, dass die politischen Akteure die Klimakrise öffentlich anerkennen und bei allen Entscheidungen die Klimaschutzziele berücksichtigen. Dieser Forderung kam der Stadtrat in Fürth nach – 500 Unterschriften sammelten Akteure von Families und Fridays for Future zu diesem Zweck. Es wurde auch anerkannt, dass es eine globale Klimakrise gibt und bei allen Entscheidungen des Stadtrates müssen nunmehr nicht nur finanzielle sondern immer auch Abwägungen hinsichtlich der Klimaschutzziele erfolgen.

Den Ausruf des Klimanotstandes – wie es bereits 38 Städte in Deutschland und zahlreiche Länder und Metropolen auf der Erde vorgenommen haben – wollten die städtischen PolitikerInnen jedoch nicht machen. Die Argumentation beruht darauf, dass mit dem Wort „Notstand“ die Aussetzung von Bürgerrechten assoziiert werden könnte. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich hierbei nicht um einen rechtlichen Begriff handelt, wurde jurisitsch argumentiert und das Anliegen in einer Selbstverständlichkeit aufgelöst: der Anerkennung der Klimakrise.

Dabei ist der Stadtrat auf eine aufgeklärte Bevölkerung angewiesen, wenn er die zentralen Klimaschutzziele erreichen will. Es werden unbequeme Entscheidungen fallen müssen und die semantische Kennzeichnung der Dringlichkeit der Lage, wäre politisch von großem Vorteil gewesen. In der Stadt Fürth wird immer wieder etwas für den Umweltschutz getan – und dennoch: Wir Bürgerinnen und Bürger in Fürth verursachen durchschnittlich Treibhausgasemissionen in Höhe von 6,52 Tonnen pro Person. Zulässig wären 2 Tonnen, damit die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe noch abgemildert werden können (IPCC).

Zwar befindet sich Fürth in Bezug auf den Klimawandel in einer klimatisch noch relativ begünstigten Zone, doch auch hier sind die Folgen des Klimawandels schon angekommen und die Menschen werden in naher Zukunft vor immer mehr Herausforderungen gestellt sein: z. B. Extremwetterereignisse (Dürren, Starkregen), Abbruch von Lieferketten in der Produktion von Gütern, Ausbreitung von Krankheiten und Aufnahme von Klimaflüchtigen. Nicht zuletzt das durch Sommertrockenheit verursachte Absterben von Wald- und Stadtbäumen in Fürth zeigt, wie drängend die Situation bereits ist.