Klimaanpassung

Am 31.5.22 führte die Stadt Fürth in Kooperation mit Families for Future im Ludwig-Erhard-Haus ein Klimaschutzsymposium zum Thema „Klimaanpassung in Fürth“ durch. Es richtete sich an den Stadtrat, Verwaltungsangestellte und VertreterInnen des Katastrophenschutzes, die zahlreich erschienen sind. Eine Übertragung des Vortrages für die Öffentlichkeit war leider nicht möglich, doch es wird versucht, den Hauptredner noch für den Herbst einzuladen.
 
Es waren drei sehr informative und eindrückliche Vorträge:
 
Prof. em. Foken (ehemals Uni Bayreuth) legte in teils drastischen Darstellungen dar, wie sich die Folgen des Klimawandels für die Stadt Fürth zeigen werden. Neben Hitzeereignissen, einer stetig ansteigenden Temperatur und Dürreperioden aufgrund der hohen Verdunstung werden uns wohl vor allem plötzliche und lokal auftretende Starkregenereignisse treffen. Er plädierte in seinem Vortrag für verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen:
 
„Wichtige Anpassungen für Fürth:
• Hitzeschutzkonzept (mehr innerstädtisches Grün – Schatten, Schutz
gesundheitlich gefährdeter Bürger), Umbau der Wald- und Parkgebiete
• Starkregenkonzept (Aufklärung, Identifikation gefährdeter Gebiete)
• Wasserversorgungskonzept (Bevölkerung, Landwirtschaft)
• Waldbrandkonzept (Wasserentnahme, Flugzeuge)“
 
Daneben rief er die Anwesenden mit Vehemenz dazu auf, unbedingt für die lokale Einhaltung des Pariser Klimaabkommens zu sorgen.
 
Der Stadtklimatologe der Stadt Stuttgart Herr Kapp stellte anschaulich dar, wie sich seine Kommune seit Jahren baulich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzt und Anpassungsmaßnahmen vornimmt: Unter anderem durch ein geschicktes Arrangement von begrünten Kühlungskorridoren, die Nutzung von Grauwasser für Stadtgrün und vor allem die Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft und Stadtregierung, können viele Entwicklungen abgemildert werden. Sie haben sehr positive Erfahrungen mit dem Instrument der Städtepaulichen Rahmenplanung gemacht. Sein Fazit:
 
„Für eine erfolgreiche Einbringung sind wichtig:
– interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung
– frühzeitige Beteiligung
– Sensibilisierung der Politik
– Bürgerbeteiligung.“
 
Im dritten Vortrag ließ uns Frau Birgit Bursee von der Freiwilligenagentur Magdeburg an ihrer deutschlandweit anerkannten Expertise im Umgang mit verschiedenen Katastrophen teilhaben. Sie bereitete ihre Erfahrungen praxisnah auf und zeigte vor allem, wie sehr es darauf ankommt, schon im Vorfeld ein funktionierendes Netzwerk der entscheidenden Akteursgruppen zu etablieren: Hierzu gehören nicht nur Stadtverwaltung und die Verbände des Katastrophenschutzes, sondern eben auch das Freiwillligenzentrum und z. B. Sportverbände und andere Gruppierungen von Freiwilligen, die im Ernstfall kräftig mit anpacken können, aber durch eine gemeinsame Datenbank agil organisiert werden müssen.
 
Ihre Empfehlung lautet, folgende Fragen sich bereits im Vornherein zu beantworten, damit im Ernstfall systematisch vorgegangen werden kann:
 
„Führung – Wer entscheidet? (Krisenstab)
Transparenz – Was passiert gerade? (Austausch)
Aktualität – Stimmt das noch? (Zentrale Homepage / App)
Anpassung – Wer hilft wann am meisten?
Normalität – Wann ist was geschafft? (Dauerangebote)“
 
Wir bedanken uns sehr herzlich bei den tollen Referierenden und bei Diana Perkins und Theresa Dorn von der Stadt Fürth für die gute Zusammenarbeit!